Dass ein negativer Schufa-Eintrag einem die Chancen auf einen Kredit, einen Mobilfunkvertrag, eine Ratenzahl-Option und eine Kreditkarte verhageln kann, ist längst kein Geheimnis mehr. Was allerdings durchaus stutzig macht, ist die Frage, ob ein negativer Schufa-Eintrag sich auch negativ auf die Option einer Kfz-Versicherung auswirken kann. Dieser Beitrag soll Klarheit schaffen.
Die Haftpflicht-Komponente ist Pflicht
„Der Halter eines Kraftfahrzeugs oder Anhängers mit regelmäßigem Standort im Inland ist verpflichtet, für sich, den Eigentümer und den Fahrer eine Haftpflichtversicherung zur Deckung der durch den Gebrauch des Fahrzeugs verursachten Personenschäden, Sachschäden und sonstigen Vermögensschäden nach den folgenden Vorschriften abzuschließen und aufrechtzuerhalten, wenn das Fahrzeug auf öffentlichen Wegen oder Plätzen (§ 1 des Straßenverkehrsgesetzes) verwendet wird“, heißt es im Pflichtversicherungsgesetz (https://www.gesetze-im-internet.de).
Demnach ist es also die Grundpflicht eines jeden Kfz-Halters, für seine Fahrzeuge eine Haftpflichtversicherung abzuschließen. Die beiden optionalen Komponenten Teil- und Vollkasko sind indes nur die Kür und fallen nicht in die Pflichtbereich. Der Grund dafür ist simpel, denn: Passiert ein Unfall, ist der Gegner über die Haftpflichtversicherung abgesichert.
Die Schufa-Komponente bei der Wahl der Versicherung
Wer sich um eine Kfz-Versicherung bemüht, der wird vom Versicherungsgeber fast unmerklich durch die Schufa-Abfrage gejagt. Das bedeutet, dass mit der Erfassung der Daten ausgegeben wird, wie es um das Schufa-Ranking bestellt ist. Aus der Schufa-Auskunft geht nichts hervor, was auf die finanzielle Situation des Versicherungsnehmers schließen lassen könnte. Lediglich sein bisheriger Umgang mit geliehenem Geld und mit Zahlungsaufforderungen wird zu einem Schufa-Ranking zusammengefasst.
Auf https://kfzversicherungohneschufa.de/ wird dieses Prozedere skizziert: „Da vor Abschluss der meisten Versicherungsverträge eine Überprüfung des Schufa-Eintrags durch den Versicherer erfolgt, ist eine Ablehnung des Antrags aus diesen Gründen potenziell denkbar. Die gilt nicht zuletzt für die KFZ Versicherung, wobei die tatsächliche Ablehnung eines Versicherungsantrags aufgrund der negativen Bonität eine Seltenheit darstellt und nur bei extremen finanziellen Verpflichtungen zur Anwendung kommt.“
Diese Gründe sprechen für eine Kfz-Versicherung ohne Schufa-Überprüfung
Eine Ablehnung des Versicherungsschutzes aufgrund einer negativen Schufa-Auskunft ist nur äußerst selten der Fall, schließlich handelt es sich letztlich ja auch um eine Pflichtversicherung wie eingangs beschrieben. Betroffene profitieren dennoch von einer speziellen Kfz-Versicherung ohne Schufa-Auskunft, denn
– reguläre Kfz-Versicherer dürfen Versicherungsnehmern zwar den Haftpflichtschutz nicht verwehren, wohl aber die Kasko-Varianten.
– ein negativer Schufa-Eintrag kann sich häufig negativ auf die Wahl der Zahlungsmodalitäten auswirken.
– ein negatives Schufa-Ranking könnte die Chance auf etwaige Boni schwinden lassen.
Andersherum erhalten auch diejenigen, die in die Schufa-Prüfung einwilligen, besondere Rabatte von den Versicherern. Vor diesem Hintergrund lautet der Tipp an die Verbraucher auch, zunächst einmal Versicherungsbeiträge mit Schufa-Einsicht prüfen zu lassen. Werden nicht die Wunschkonditionen (Kaskovarianten, Zahlungsweisen, Boni) offeriert, so gibt es immer noch die Option, die Schufa-Auskunft auszuschließen und anschließend zu vergleichen, unter welchen Vorzeichen die günstigeren Konditionen angeboten werden.
Was es mit dem sogenannten Bonitätsscore und der Finanzierung eines Fahrzeugs auf sich hat, kann in diesem Beitrag nachgelesen werden.
